12.12.2016
Ein ‚Tipi‘ für Jesus
Die Kinder aus Wohngruppen der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz, Münster, haben unter der Leitung von Schwester Hannelore Petri und der Designpädagogin Frau Eva-Louise Nasshan, eine Krippe gebaut. Die Kinder nannten es ein ‚Tipi für Jesus‘.
Im letzten Jahr besonders, aber auch immer noch, sind viele Flüchtlinge unterwegs, um Schutz in der Fremde zu finden. Sie haben keine feste Unterkunft, übernachten in Zelten, haben nur das Nötigste bei sich. Die Medien berichten täglich darüber und die Jugendlichen sind berührt von dem, was sie sehen und hören. Dadurch entstand die Idee, für die Heilige Familie auch keinen festen, sicheren Stall zu bauen. Auch sie sollte nur eine vorübergehende Heimat bekommen, wie sie etwa die Indianer mit ihren Tipis hatten.
Die Idee war geboren: Die Kinder arbeiteten das Tipi aus Holzstangen, mit eingewebten Rupfen- und Stoffstreifen. Die Krippenfiguren bestehen aus Pappmaché und tragen selbstgenähte Kleider aus Naturmaterial. Die Krippe sollte ‚ein Tipi für Jesus' werden.
Die Figuren dieser Krippe waren bereits vor einigen Jahren von den Kindern und Mitarbeitern der Kinderkrisenhilfe der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz in Münster aus Pappmache hergestellt worden. Angepasst an die Größe der Figuren entstanden dann ein Tipi aus verschiedenen Materialien sowie eine Krippenlandschaft.
Bei der Ausgestaltung waren viele Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren beteiligt. Einige sammelten am Anfang die benötigten Stöcke und Naturmaterialien, andere schnitten Stoffstreifen und flochten und woben diese in das Grundgerüst des Tipis‘ ein.
Auch beim Gestalten der Krippenlandschaft halfen die Kinder, sie legten mit Stoff Wege an und stellten die verschiedenen Figuren an ihren Platz. Die Kinder achteten vor allem darauf, dass die Figuren nicht von Anfang an im Tipi stehen, sondern erst den Weg dorthin bestreiten müssen. So wurden die Heilige Familie, die Heiligen Drei Könige, sowie die Hirten und ihre Tiere stets ein Stück weitergerückt, bis schließlich kurz vor Weihnachten alle das Tipi erreicht hatten. So wuchs im Laufe der Adventszeit in gemeinsamer Arbeit diese Krippenlandschaft, welche sich stets veränderte und dadurch lebendig wurde."
In diesem Jahr wird diese Krippe in dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur GmbH, Telgte, ’RELiGIO‘, zu bewundern sein.