Am 9. Dezember 2017, schon am frühen Morgen, kamen die Schwestern von der Göttlichen Vorsehung aus verschiedenen Orten, Staaten und sogar Ländern ins “Haus des Gebetes” der Carmeliten-Patres, Bairro Cascata, Porto Alegre/Brasilien, um mit großem Dank das Jubiläum der 175 Jahre des Lebens und der Sendung unserer Ordensgemeinschaft und die Eröffnung des Kapiteljahres unserer Provinz zu feiern.
Das sonnige Wetter trug zur Freude bei, es ließ die Umarmungen zur Begrüßung noch wärmer werden und brachte ein freundliches Lächeln auf das Gesicht jeder ankommenden Schwester. Ein Team von Schwestern hatte zusammen mit der Provinzkoordination alles großartig vorbereitet.
Beim Empfang begrüßte uns das Flattern der Fahne unserer Ordensgemeinschaft, das Banner zum 175 Jahre- Jubiläum, Streifen mit verschiedenen Aussagen unseres Stifters Eduard Michelis und mit Sätzen zum Start des Kapiteljahres.
Sr. Inês Pretto, unsere Provinzkoordinatorin, hieß alle willkommen und lud dazu ein, diesen besonderen Tag miteinander in Freude zu verbringen. Es begann mit einem frohen Kaffeetrinken. Die Schwestern der Vorbereitungsgruppe luden alle 120, die gekommen waren, ein, Platz zu nehmen an den festlich vorbereiteten Tischen. Ein Team mit Musikinstrumenten sorgte für Festtagsstimmung.
Sr. Maria Beatriz Mohr, Sr. Lurdes Luke und Sr. Clarice Steffens benannten in einem einfachen, aber bemerkenswerten Dialog den Grund dafür, dass es so viele Schwestern an diesen Ort gezogen hatte; sie erklärten auch, warum kleine Steine auf jedem Tisch lagen. Diese kostbaren Steinchen bezogen sich auf die Drachmen, auf die Reflektion, die uns während des ganzen Jahres begleitete. Sie betonten, dass dieser Kaffee ein Jubiläumskaffee sei, eine besondere Zeit, um in Ruhe auszutauschen, was wir im Jubiläumsjahr in unseren Kommunitäten, in der Pfarrgemeinde, in unserer Missionsarbeit erlebt haben. Die Atmosphäre war festlich! Niemand blieb unbeachtet. Die drei Novizinnen des Kanonischen Jahres, die von Florianópolis gekommen waren, wurden vorgestellt: Sr. Ingrid (Bolivien), Sr. Tauana (Minas Gerais), Sr. Elis (aus unserer Provinz).
Die Lampe des „Lichts der Barmherzigkeit“ durfte nicht fehlen. Sr. Inês zündete es an und ging von Tisch zu Tisch, während wir den Kehrvers: “Jesus Christus ist das barmherzige Antlitz des Vaters” sangen. Zum Schluss stellte sie das Licht zu dem Bild der “Mutter der Vorsehung”.
Nach dem Kaffee gingen wir in Prozession mit dem Bild der „Mutter der Vorsehung“, dem Bild unseres Stifters Eduard Michelis und dem Jubiläumsbanner zur Kapelle zur Eucharistiefeier. Unser Erzbischof Jaime Spelgler aus Porto Alegre stand der Eucharistiefeier vor; Mitzelebrant war Pater Nestor Schwertz, der uns im Prozess des Provinzkapitels begleiten wird.
Die Eucharistiefeier war sehr feierlich: Danksagung für die 175 Jahre seit der Gründung unserer Ordensgemeinschaft und Eröffnung des Kapiteljahres.
Sr. Inês Pretto wies auf die Wichtigkeit dieses Treffens hin und sprach die ERÖFFNUNG des KAPITELSJAHRS DER PROVINZ „MUTTER DER VORSEHUNG“ aus.
In der Homilie sprach der Erzbischof über die Wichtigkeit eines Kapiteljahres. In einem Kapitel müssen drei Aspekte berücksichtigt sein: UNTERSCHEIDEN, BETEN, HINAUSGEHEN!
1. Unterscheiden: die Realität, die Fragen, die mit uns gehen und die sich auf unser Leben beziehen anschauen; diese Realität ins Gebet nehmen, auf die Göttliche Vorsehung vertrauen; in Dialog bleiben, gemeinsam über die Realität sprechen, ohne sich auf die eigene Ansicht zu fixieren.
2. Feiern (Beten) – Jeder vollzogene Schritt soll gefeiert werden in der Gewissheit, dass Jemand uns auserwählt und gesandt hat.
3. Hinausgehen, in Verfügbarkeit, so wie Jesus zu gehen, der in alle Orte gegangen ist; gehen, wohin die Kirche uns sendet, um dort einen Dienst zu tun.
Er erinnerte daran, dass es das Vertrauen auf die Göttliche Vorsehung war, dass die Schwestern 175 Jahre unterwegs blieben. In wie vielen Realitäten, Krankenhäusern und Schulen waren sie an der Front! Heute denken wir an alle diese Schwestern. Er wünschte, dass die, die nachkommen, das Geschenk der Erweiterung erleben möchten! Wir müssten den Mut haben, dorthin zu gehen, wohin wir gebeten würden. Er erinnerte auch an das Wort von Papst Franziskus, das auch für die Schwestern von der Göttlichen Vorsehung gelte: “Erlauben wir nicht, dass man uns die Hoffnung raubt”. Er wies auf die Berufungen hin; sie sind die Frucht unseres Gebetes und unseres Zeugnisses; lasset uns deswegen um Berufungen beten, und lasset uns zeigen, “dass wir gerne das sind, was wir sind, und dass wir lieben, was wir tun. Selig sind diejenigen, die auf den Herrn hoffen und vertrauen!“
In der Eucharistiefeier wurden bedeutungsvolle Fürbitten ausgesprochen und mit großer Begeisterung viele Lieder gesungen.
Am Schluss sagte uns Pater Nestor: “Die Vollversammlung gestern und vorgestern war sehr gut! Dort haben wir das “Paradigma” des Ordenslebens gelebt: Leichtigkeit, Organisation, Mut, Offenheit und Dialog. Das ist der Geist des Kapitels. Ich freue mich, mit Euch den Weg gehen zu können”. Der Bischof Jaime fügte hinzu, er würde weiter mit uns in Verbindung sein auf dem Weg des Provinzkapitels. “Selig sind diejenigen, die auf den Herrn hoffen und vertrauen”. Danach ertönte mit großem Jubel unser Danklied der Kongregation: “Herr und Gott”.
Während des schmackhaften und liebevoll servierten Mittagessens gab es viel Zeit zum Erzählen und Austauschen.
Am Nachmittag setzten sich das Treffen und das Feiern fort. Sr. Inês Pretto lud alle ein, den „Tanz“ der Provinz und der Ordensgemeinschaft weiter zu führen, und sie zeigte die “Notizbücher” für jede Schwester, um ihre Notizen im Prozess des Kapitels festzuhalten. Die Hefte, die durch den Erzbischof Dom Jaime gesegnet wurden, tragen auf der Hülle die Aussage: “Ich bin Kapitularin!” Sr. Inês las die Einführung und betonte die Hingabe von Sr. Nelcinda, die in ihrem Rollstuhl eine kleine Strickarbeit für die Innenseite jedes Heftes gemacht hat. Das Heft wurde dann jeder Kommunitätskoordinatorin mitgegeben.
Im weiteren Verlauf des Tages sahen wir ein Video mit einer dankbaren Erinnerung an die vier Jahre der Provinz „Mutter der Vorsehung“. Wie viel Leben!
Sr. Lucila Mai und Sr. Ilani Reis hatten dann Gelegenheit, von ihren Erfahrungen beim Internationalen Jubiläumstreffen unserer Ordensgemeinschaft in Münster, Deutschland, zu berichten.
Als Krönung des langen und schönen Treffens kam der Augenblick, die Jubiläumstorte anzuschneiden und auszuteilen; dazu wurden die älteste anwesende Schwester – Sr. Norma Weber - und die jüngste – Sr. Marinês (Novizin) - eingeladen.
Mit Umarmungen, Dank und Freude verabschiedeten wir uns danach voneinander und - beladen mit neuer Begeisterung, Vertrauen und Hoffnung, kehrten wir zu unseren Kommunitäten zurück.
“Lebendiger Gott der Vorsehung, Lob und Dank!
Du gehst uns voran und zeigst uns die Richtung!
(Sr. Irene Cassol)
GENERALAT DER SCHWESTERN VON DER GÖTTLICHEN VORSEHUNG
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