Liebe Schwestern,
zum 181-jährigen Gründungstag unserer Ordensgemeinschaft senden wir Euch ganz herzliche Festtagsgrüße.
In unserer internationalen Ordensgemeinschaft waren die vergangenen Monate durch die Provinz- und Regionalkapitel geprägt und haben uns vor viele Herausforderungen und Entscheidungen gestellt. Zudem wird in Lateinamerika im Januar 2024 das Kapitel zur Vereinigung der vier Provinzen zu einer Provinz sein. Von daher möchten wir Euch in diesem wichtigen Moment unserer Geschichte mit dem schönen Glasfenster von Eduard Michelis an unseren Ursprung erinnern und unsere Verbundenheit miteinander stärken.
Das Glasfenster hat schon eine längere Geschichte. Es stammt aus den Niederlanden und ist von Sr. Gotharde Geuer (1886 – 1981) entworfen worden. Im Jahre 1948 wurde das Glasfenster als Außenfenster am St. Josephskloster in Steyl angebracht. Nach dem Verkauf des St. Josephskloster in Steyl ist es 1994 als Innenfenster im St. Annakloster in Tegelen eingebaut worden. Im Jahre 2015 hat die deutsche Provinz das Glasfenster übernommen, da ebenfalls das St. Annakloster in Tegelen veräußert wurde. Schließlich hat das Glasfenster bei der Renovierung des Generalates seinen Platz im Ausstellungsraum des Generalates erhalten.
Für dieses schöne Vermächtnis sind wir der niederländischen Kommunität von Herzen dankbar.
Sr. Gotharde Geuer hat mit dem Entwurf dieses Fensters versucht, einiges von dem auszudrücken, was uns Vorsehungsschwestern prägt.
In der Mitte steht ein Baum, der aus einem Samenkorn zu einem großen Baum gewachsen ist. Seine Zweige haben sich ausgebreitet, so dass die Vögel darin nisten können. Sr. Gotharde erinnert damit an die Ausbreitung des Gottesreiches und zugleich an das Bibelwort, dass die Füchse ihre Höhlen haben…, aber der Menschensohn keinen Ort hat, wo er sein Haupt hinlegen kann. (vgl. Mt. 8, 20). Denn ganz unten im Glasfenster können wir die Füchse erkennen.
Auch die Vögel im Himmel und die Lilien auf dem Felde können wir entdecken, die uns an Gottes Vorsehung erinnern: „Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. /…/ Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung. Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten und spinnen nicht.“ (Mt.6,26.28)
In der Baumkrone ist ein blaues Dreieck mit der Hand Gottes zu sehen, die aus einem roten Kreis mit Strahlen herausragt. Diese verschiedenen Zeichen symbolisieren unseren Glauben an die Vorsehung, an die Liebe und Treue des Dreieinigen Gottes.
Eduard Michelis schreibt auf ein Schriftband in lateinischer Sprache die Worte „DEUS PRO VIDEBIT“, d.h. „Gott wird sorgen“, „ER ist die Vorsehung“.
Liebe Schwestern, unser Stifter Eduard Michelis hat uns das Vertrauen auf Gott und die Göttliche Vorsehung ans Herz gelegt und es schon in der Urregel von 1844 als sein Vermächtnis hinterlassen. Das Vertrauen auf Gottes Vorsehung ist der rote Faden, der unsere Geschichte durchzieht. Es ist das Vertrauen, dass Gott bis in die kleinsten Dinge unseres Lebens hinein unser Leben führt. Ja, es ist der tiefe Glaube, dass alles gut wird, weil Gott uns zugesagt hat: „Sei mutig und stark! Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ (Josua 1, 9)
Mögen wir aus dieser Zuversicht die frohe Botschaft von Gottes erlösender Liebe, von Licht und Wärme, von Versöhnung und Frieden durch Jesus Christus in unsere zerrissene Welt bringen. Lassen wir uns immer wieder neu von Jesus Christus ergreifen und begeistern, um mit den Menschen, vor allem mit den Armen, Gottes Liebe und christliche Hoffnung zu bezeugen.
Liebe Schwestern, zum Gründungstag wünschen wir Euch viel Freude, Hoffnung und Vertrauen! Jeder einzelnen von Euch senden wir eine herzliche Umarmung.
Sr. Lydia, Sr. Maria Rita, Sr. Christa, Sr. Prisca, Sr. Maria Beatriz
Münster, zum 03.11.2023
GENERALAT DER SCHWESTERN VON DER GÖTTLICHEN VORSEHUNG
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