Das Netzwerk der katholischen Schwestern der Vereinigten Staaten gegen den Menschenhandel organisierte ein Treffen für religiöse Frauen der gesamten westlichen Hemisphäre, um sich in ihrem gemeinsamen Dienst zur Bekämpfung des Menschenhandels zusammenzuschließen. Das Treffen fand vom24. – 27 Oktober 2018 in einem Exerzitien Zentrum in Cleveland / Ohio – USA statt. Präsentationen aus allen Netzwerken, Überlebende als eingeladene Referenten, virtueller Unterricht und Gruppenreflexionen ermöglichten den Teilnehmerinnen den Austausch guter Erfahrungen und stärkten die grenzüberschreitende Verbindung.
Das brasilianische Netz “Ein Schrei für das Leben” wurde durch Schwester Valmí Bohn (Vorsehungsschwester aus Manaus), Pater Luiz (aus Curitiba) und Schwester Joanne (aus Maceió) vertreten. Wir flogen am 22 Oktober von São Paulo ab. Nach einem 10 stündiger Flug bis Detroit, und einer weiteren Stunde bis Cleveland, kamen wir dann am 23.10. morgens an. Wir wurden von den Schwestern Ann Oestreich und Schwester Anne Victory begrüßt, die beide nur Englisch sprachen. Mit Gesten und etwas Spanisch verständigten wir uns und kamen gut am Ort des Treffens an.
Acht Netzwerke des Ordenslebens, die mehr als 1000 Schwestern und einige Priester von Kanada bis Südargentinien vertraten, waren in Cleveland/Ohio zusammen, um das große Thema: "GRENZEN SIND KEINE BARRIERE" bei ihrer gemeinsamen Arbeit gegen den Menschenhandel zu proklamieren.
Alle diese Netzwerke sind Mitglieder von Talitha Kum, dem weltweiten Netzwerk des geweihten Religiösen Lebens. Schwester Gabriella Bottani, Leiterin von Thalita Kum in Rom, war auch anwesend und förderte die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Netzwerke.
Für die Zukunft möchten wir:
• Solidarität aufbauen und Verbindungen und Kommunikation zwischen den Netzwerken stärken.
• Andere Menschen für die Präventionsarbeit gegen Menschenhandel sensibilisieren.
• Sich gegenseitig unterstützen und befähigen, um die größeren Systeme zu beeinflussen, in denen wir arbeiten, und so das Verbrechen des Menschenhandels zu beenden und die Überlebende zu unterstützen.
Außer diesen drei Punkten wurden noch andere Möglichkeiten genannt, die jede Gruppe innerhalb ihrer Möglichkeiten wahrnehmen wird: gemeinsames Gebet am 8. Februar, dem Tag der heiligen Bakhita (Patronin des Menschenhandels); Austausch biblischer Reflexionen zum Thema Menschenhandel; Aktualisierung der Netzwerkdatenbank in Talitha Kum; Zusammenarbeit zwischen den Netzen, insbesondere an den Grenzen; Suche nach Ressourcen zur Unterstützung der Wartung von Netzwerken.
Während des Treffens teilte jedes Netzwerk die Realität des Menschenhandels in Ihrem Land mit. Einige allgemeine und systemische Ursachen dieser weltweiten Kriminalität sind offensichtlich geworden, z.B. der Zusammenhang zwischen Menschenhandel und Migration; der Migrantenstrom ohne Papiere, der an der Grenze aller Länder der Hemisphäre, insbesondere an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien und den Ländern Zentralamerikas, Mexikos und den USA sichtbar geworden ist; die Armut und das Patriarchal Machismus System in den gesamten Hemisphären.
Menschenhandel findet nicht nur zwischen den Ländern statt, sondern auch in ihnen, mit vielen häuslichen Opfern. Am anfälligsten für den Menschenhandel sind Frauen und Mädchen.
In diesem Treffen "GRENZEN SIND KEINE BARRIERE" haben wir festgestellt, dass alle Phasen der Arbeit gegen den Menschenhandel sowie die Präventionsarbeit mit Regierungen und zivilgesellschaftlichen Partnerschaften wichtig, notwendig und sehr effektiv sind.
Es war eine sehr reiche Erfahrung, die uns dabei half, einen umfassenden Einblick in die gesamte Problematik des Menschenhandels in Nord-, Mittel- und Südamerika zu erhalten. Wichtig war auch die Begeisterung so vieler Schwestern und Brüder in diesem Kampf gegen den Menschenhandel zu spüren und zu erkennen.
Mögen wir immer diese ernste Situation des Menschenhandels, die sehr präsent und in unserer Realität verwurzelt ist und so viele Opfer fordert, mit in unser Gebet nehmen.
Möge die Heilige Bakitha uns immer segnen und beschützen!
Schwester Valmí Bohn – Vorsehungsschwester
National Koordinatorin des Netzes „Ein Schrei für das Leben“
GENERALAT DER SCHWESTERN VON DER GÖTTLICHEN VORSEHUNG
Breul 22 a
48143 Münster
Telefon: 0251 41350
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