Die jetzigen Konstitutionen, die 1984 genehmigt wurden, sind aus unserem Leben erwachsen; denn sie sind das Ergebnis langen gemeinsamen Mühens aller Schwestern unserer Ordensgemeinschaft. Dem Auftrag der Kirche gemäß sind sie aus dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils entstanden.
Aufgrund der tiefgreifenden und raschen Veränderungen in unserer Welt sahen wir uns wie viele andere apostolische Ordensgemeinschaften zu einer tiefgründigen Erneuerung aufgerufen. Deshalb haben wir uns auf unser besonderes Charisma als Schwestern von der Göttlichen Vorsehung besonnen und nach Wegen und Ausdrucksformen gesucht, wie wir auf die Herausforderungen unserer Zeit in Kirche und Welt konkret antworten können.
Im Bemühen, unser Charisma deutlicher zu erfassen, durften wir erfahren, dass wir in unserer apostolischen Ausrichtung aus dem Glauben an die Vorsehung Gottes, in unserer Berufung in die Nachfolge Jesu Christi und in Offenheit gegenüber dem Wirken des Heiligen Geistes allen Schwestern von dem Anfängen unserer Ordensgemeinschaft bis heute verbunden sind. Wir durften erfahren, dass unser Charisma noch lebendig ist und auch auf Zukunft hin uns befähigt, auf die konkreten Nöte der Zeit zu antworten. Dabei wurde uns jedoch bewusst, wie sehr unser Charisma heute an uns Forderungen stellt.
Nach 30 Jahren spüren wir die Notwendigkeit, unsere Konstitutionen zu aktualisieren, besonders im Hinblick auf neue Formen von Organisation und Struktur und redaktionelle/sprachliche Anpassungen. Eine internationale Kommission mit einer Vertreterin aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa koordiniert diesen Aktualisierungsprozess, an dem alle Schwestern unserer internationalen Ordensgemeinschaft beteiligt sind.
Die Schwestern der Vorsehung
sollen auch in ihren Religionsübungen
alles Außergewöhnliche
und Auffallende vermeiden
und die ihnen Untergebenen
zu nichts Ungewöhnlichem anhalten.
Sie sollen im Äußeren natürlich,
einfach und bescheiden,
aber heiter und freudig erscheinen
und sollen als die wichtigste
ihrer Religionsübungen
das Arbeiten für Gottes Ehre
und für das Wohl ihrer Nebenmenschen
betrachten.
Sie haben sich vor einem traurigen
weichlichen und andächtelnden Wesen
zu hüten und sollen sich eines heiteren,
offenen und freudigen Gemütes und
eines unbefangenen Benehmens befleißigen.
Aus: Regeln für die Genossenschaft
der Schwestern von der göttlichen Vorsehung
im Waisenhaus auf St. Mauritz bei Münster
bestätigt am 29. November 1844
vom Bischof Caspar Maximilian Bischof von Münster